Alte Gemüsesorten
Kennen Sie „Blauer Schwede“ (Kartoffel), Ochsenherz-Tomate oder Topinambur? Diese und viele andere Gemüsesorten wurden über Jahrhunderte angebaut. Doch mit der Modernisierung der Landwirtschaft wurden sie von anderen, ertragreicheren Züchtungen, verdrängt. Gemüse sollte schneller wachsen und leichter zu ernten sein. Auch das Einkaufsverhalten bestimmt das Warenangebot, was sich in der Nachfrage nach nur makelloser Ware und bestimmten Geschmacksrichtungen zeigt – bittere und scharfe Inhaltsstoffe wurden zunehmend heraus gezüchtet.
Die Folge: Immer weniger Sorten werden angebaut, die Vielfalt nahm massiv ab.
- Weit mehr als 1.000 traditionelle Gemüsesorten stehen laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Kulturpflanzen in Deutschland.
- Bei einem solchen Rückgang geht nicht nur die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft und aufunseren Tellern verloren, sondern auch ein reicher Kulturschatz.
Die gute Nachricht: Mangold, Pastinaken, bunte Karotten oder Erdbeerspinat – alte Gemüsesorten sind derzeit wieder angesagt. Auch wenn viele Sorten nicht im Geschäft erhältlich sind, so kann man sie auf Wochenmärkten, bei Bio-Anbauern und Direktvermarktern teilweise finden. Zumal alte Sorten häufig aus regionaler Erzeugung stammen, wovon die Umwelt profitiert (kurze Transportwege).
Auch kann man im Garten oder Balkon alte Gemüsesorten selbst anbauen und neu entdecken, z. B. im Hochbeet.
Weitere Informationen
Biodiversität - Förderung historischer Nutzpflanzen
Vielfalt schmeckt - Projekt zum Erhalt der Kulturplfanzenvielfalt
Saisonkalender der Verbraucherzentrale