Einwegflut eindämmen
In Deutschland ist der Verbrauch von Einweggeschirr und anderen Verpackungen für den Sofortverzehr in den letzten Jahren stark angestiegen. Oft landet dieser Müll in der Umwelt, was nicht nur Pflanzen und Tieren schadet. Dieses sogenannte Littering (achtloses Wegwerfen) führt auch zu steigenden Kosten bei der Beseitigung, die wir alle zu tragen haben.
- Deutschland liegt mit seinem Verpackungsmüll-Aufkommen auf dem Spitzenplatz im EU-Vergleich. Im Jahr 2016 fielen 220,5 kg Verpackungsmüll pro Kopf an. Hier gab es einen deutlichen Anstieg in den letzten 25 Jahren.
- Jährlich werden allein in Rheinland-Pfalz mehrere Millionen Euro für das Einsammeln des Mülls durch Littering ausgegeben.
- Mit dem Trend zu „Food-to-go“ (Außer-Haus-Konsum) geraten immer mehr Einwegverpackungen in Umlauf. Laut der Studie der Berliner Humboldt-Universität haben zum Beispiel „Take-Away-Verpackungen“ am Littering-Müll von 6 % in 2008 auf 20 % in 2017 zugenommen.
- Trauriger Sieger beim Einwegmüll sind To-Go-Becher. Allein bei den Heißgetränkebechern werden derzeit bundesweit rund 2,8 Milliarden pro Jahr verbraucht, das sind 320.000 Becher pro Stunde. In Rheinland-Pfalz sind es ca. 366.000 Becher pro Tag.
- Plastikmüll in der Umwelt baut sich nie ganz ab, sondern zersetzt sich zu winzigen Plastikteilchen, dem Mikroplastik. Dieses gelangt über unsere Gewässer in die Meere. Laut dem NABU verenden jedes Jahr bis zu 100.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel an Plastikmüll.
Helfen auch Sie mit, diese enormen Mengen zu reduzieren.
Weitere Informationen:
Abfallaufkommen durch Einweggeschirr und andere Verpackungen für den Sofortverzehr, NABU Naturschutzbund und GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH Mainz, Juni 2018
Daten und Fakten zu Kunststoffe in der Umwelt, Umweltbundesamt
Landesabfallbilanz 2017, Rheinland-Pfalz
Studie „Wahrnehmung von Sauberkeit und Ursachen von Littering“, HU Berlin 2017.
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