Veranstaltungen und Aktionen
Hier erfahren Sie mehr über die Veranstaltungen zu einzelnen "Umweltschutz im Alltag"-Themen aus den letzten Jahren:
Wohin mit dem Abfall? Tipps zur richtigen Entsorgung auf dem Agenda21-Sonnenmarkt in Mainz
24.08.2019
Ob Biotonne, gelber Sack, Glascontainer, Altpapier- oder Restabfalltonne - Abfalltrennung gehört in Deutschland längst zum Alltag. Doch diese bunten Tonnenvielfalt ist nicht für jeden leicht verständlich. Zu oft werden Abfälle falsch zugeordnet und so die hochwertige Verwertung der Abfälle erschwert oder sogar verhindert.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltministeriums und des Landesamtes für Umwelt standen daher am 24. August 2019 auf dem Mainzer-Sonnenmarkt den Besucherinnen und Besuchern Rede und Antwort. Am Infostand des Landesamtes für Umwelt informierten sie zu den Themen der Abfallwirtschaft. Spielerisch konnten die Besucherinnen und Besucher beispielsweise ihr Wissen mit dem "Abfall-Sortierspiel" oder der "Abfallhierarchie" testen. Für die Kleinsten gab es Malblätter, die u.a. über die richtigen Inhalte einer Biotonne informierten. Auch die neue Initiative "Becher-Bonus" des Umweltministeriums war am Stand vertreten. Sie zeigte Wege aus der Problematik der Einwegbecher-Flut auf - unter anderem konnten sich Interessierte gegen eine kleine Spende einen Mehrwegbecher der Kampagne mitnehmen. Die Flyer aus der Reihe "Umweltschutz im Alltag" gaben Tipps, wie sich Plastik im Alltag oder auch beim Einkaufen vermeiden lässt.
Weitere Informationen:
Zur merhsprachigen Abfalltrennhilfe des Landesamtes geht es hier.
Mehr zu den Themen in den UiA-Flyern: Coffe to go -Lieber Mehrweg statt Einweg und Ohne Plastik geht es auch.
Insgesamt 3 Bilder
Was tun gegen Lärm? - LfU informierte auf Agenda 21-Sonnenmarkt in Mainz
26.08.2017 Wie wird Lärm gemessen? Welche Messstationen gibt es? Mit eigenem Lärm-Messwagen und verschiedenen Messgeräten zeigten die Mitarbeiter des Landesamtes für Umwelt auf dem AGENDA 21-Sonnenmarkt in Mainz, wie sie Lärmimmissionsmessungen in der Praxis durchführen.
Lärmquellen gibt es viele: sei es das Flugzeug, das Auto oder einfach nur der Laubbläser in Nachbars´ Garten. Doch ab wann wird ein Geräusch unangenehm oder sogar gesundheitsschädlich? Und wie können wir uns davor schützen? Zu diesen und vielen weiteren Fragen informierten die Mitarbeiter des Landesamtes für Umwelt am 26. August 2017 auf dem AGENDA 21-Sonnenmarkt vor dem Mainzer Staatstheater. Die Besucher konnten ihr subjektives Empfinden mit Hilfe eines sogenannten „Virtuellen Lärmspaziergang“ testen und so die differenzierte Wahrnehmung verschiedener Geräusche erfahren. Die Spannbreite reichte vom schrillen Wecker, über die elektrische Zahnbürste und lautem Telefonklingeln bis hin zum startenden Flugzeug. Zudem gab es am Infostand des Lärm-Messwagens weitere Lärm-Messgeräte aus nächster Nähe kennenzulernen. Schautafeln informierten zusätzlich wie in Mainz der Fluglärm gemessen wird und wie Kommunen ihre Einwohner mit sogenannten Lärmaktionsplänen vor den lauten Geräuschquellen schützen können. Das Landesamt für Umwelt beteiligte sich bereits zum dritten Mal an dem AGENDA 21-Sonnenmarkt. Viele Bürger nutzten auch in diesem Jahr die Gelegenheit um sich auch über die anderen vielfältigen Umweltaufgaben zu informieren.
Weitere Informationen rund um das Thema Lärm sowie die Lärm-Messberichte finden Sie unter: https://lfu.rlp.de/de/arbeits-und-immissionsschutz/immissionsschutz/laerm/
Insgesamt 4 BilderMehr Tierschutz mit dem Einkaufskorb
01.04.2017 | Themenwoche: Tierschutz mit dem Einkaufskorb
Höfken: Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln ist große Chance für Tierschutz und artgerechte Tierhaltung
79 Prozent der Bevölkerung in Deutschland wünschen sich ein staatliches Tierwohllabel und 88 Prozent der Befragten würden mehr Geld für Lebensmittel ausgeben, wenn diese aus Haltungen mit höheren Tierwohl-Standards stammen, ergab der Ernährungsreport 2017 des Bundes.
„Für viele Verbraucher und Verbraucherinnen spielt der Tierschutz beim Einkauf eine wichtige Rolle. Nur fehlt leider die Transparenz, wie viel Tierschutz überhaupt im eingekauften Lebensmittel steckt“, so Ernährungsministerin Ulrike Höfken und Waltraud Fesser, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Startschuss der Themenwoche „Tierschutz mit dem Einkaufskorb“ war ein gemeinsamer Aktionsstand des Ernährungsministeriums und der Verbraucherzentrale beim Mainzer Markt. „Mit einer transparenten und ver-pflichtenden Tierhaltungskennzeichnung auf Eiprodukten und Fleisch kann eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten entstehen. Für unsere Landwirtschaft ist es eine Frage der Wettbewerbsgerechtigkeit. Für unsere Tiere eine große Chance für mehr Tierschutz. Für Verbraucher ist sie eine wichtige Grundlage, sich beim Einkauf für mehr Tierschutz entscheiden zu können“, so Höfken.
Die verpflichtende Kennzeichnung von Frischeiern (0-3) sei ein Paradebeispiel, wie Informationen über die Tierhaltungsform und Herkunft dafür gesorgt haben, dass Frischeier aus tierquälerischer Käfighaltung aus den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels verschwunden sind, so Höfken. „Ich setze mich dafür ein, dass diese Kennzeichnung auch für verarbeitete eihaltige Produkte, wie gekochte Ostereier oder Eiernudeln eingeführt wird. Zudem benötigen wir eine Tierhaltungskennzeichnung für Fleisch und Fleischprodukte nach dem Vorbild der Eierkennzeichnung. Diese sollte für die Tierhalter einfach umzusetzen sein und den Verbrauchern eine klare Orientierung geben. „Ich setze mich für eine vertrauenswürdige, transparente, bundesweit einheitliche und verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung ein“, erklärte Höfken.
„Solange es keine gesetzlichen Regelungen gibt, sind die Hersteller gefordert, der Verbrauchererwartung nachzukommen und freiwillig zu kennzeichnen, aus welcher Haltung die verwendeten Eier stammen“, so Waltraud Fesser von der Verbraucher-zentrale. „Nur so haben Verbraucherinnen und Verbraucher eine tierschutzgerechte Wahl beim Einkauf.“
Mehrere hundert Interessierte informierten sich am Aktionsstand über die beste-henden Kennzeichnungssysteme von Eiprodukten und Frischfleisch. Ernährungs-ministerin Höfken und Lebensmittel-Experten diskutierten mit den Passanten. „Auch hier am Mainzer Markt bestätigt es sich: Die Menschen in Rheinland-Pfalz möchten mehr Transparenz beim Einkauf von tierischen Lebensmitteln. Dafür werde ich mich auf Bundesebene einsetzen“, so die Ernährungsministerin.
Mit der Themenwoche „Tierschutz mit dem Einkaufskorb“ weist Ernährungsministerin Ulrike Höfken auf die erforderliche Kennzeichnung bei tierischen Lebensmitteln hin. „In dieser Woche diskutieren wir die Möglichkeiten und die Umsetzung guter Kennzeichnungssysteme für Eiprodukte und Fleisch mit Produzenten, Verarbeitern, Handel und Verbrauchern“, so Höfken. Vom 1. bis 6. April 2017 besucht die Ernährungsministerin verschiedene Betriebe, die bereits Erfahrungen mit Kennzeichnungssystemen haben. Dabei sind jeweils ein Nudelhersteller, Bio-Großhändler, Wildfleisch-Anbieter, Bio-Betrieb, Mastschweinehalter und ein Keks-Produzent.
Der Umwelttipp des Monats April „Umweltschutz im Alltag“ zum Thema finden Sie hier.
Insgesamt 2 BilderInfostand zum Monatstipp "Littering - Müll in der Landschaft vermeiden"
25. November 2016
Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (19. - 27. November 2016) wurde mit einem Infostand in der Mainzer Innenstadt Infomaterial zum Thema Abfallvermeidung verteilt. Neben dem Monatstipp "Littering - Müll in der Landschaft vermeiden" wurden auch Broschüren des Mainzer Entsorgungsbetriebs verteilt. Unter dem Motto "Stoff statt Plastik" fand die kostenlosen Stofftaschen viele Abnehmer. Dabei zeigte sich, dass viele Passanten bisher oder künftig lieber Stofftaschen statt Plastiktüten nutzen wollen, um die Umwelt zu entlasten und den Plastikmüll zu reduzieren.
Insgesamt 4 BilderTeilnahme am Agenda21-Markt in Mainz
2. September 2016 | Agenda-Sonnemmarkt Mainz
Der AGENDA 21-Sonnenmarkt präsentierte am 3. September in Mainz bunt und abwechslungsreich die Themenvielfalt einer nachhaltigen Lebensweise. Das Landesamt für Umwelt war mit einem eigenen Infostand und dem Gewässer-Erlebnis-Parcours vertreten. "Ich war mit meinen Kindern bei der Einweihung der Renaturierung des Gonsbachs.", erzählte Besucherin Anja Julier-Franz am Samstagnachmittag am Infostand des Landesamtes, während ihre beiden Kinder Charlotte und Andreas mit Stöcken einen neuen Flusspfad formten. An dem Fließgewässermodell des Wasser-Erlebnis-Parcours konnten die Kleinen einen Bachlauf simulieren und spielerisch kennenlernen, wie sich das Wasser seinen Weg sucht und wie Hochwasser entsteht. Fast durchgängig herrschte reger Betrieb am Fließgewässermodell des Landesprogramms für Gewässerrenaturierung "Aktion Blau Plus".
Viele Kinder nutzten die Möglichkeit durch Binokulare Kleinstlebewesen im Wasser zu entdecken. Ein Mitarbeiter der Gewässerabteilung erläuterte ihnen dabei, was zu sehen war und welche Besonderheiten die Lebewesen ausweisen. Ein Angel-Gewinnspiel rundete das "Kinderprogramm" des Landesamtstandes ab.
Für die Erwachsenen wurden zahlreiche Infomaterialien zur Verfügung gestellt. Die Flyer des Landesprogramms „Umweltschutz im Alltag“ fanden regen Absatz. In den monatlich erscheinenden Flyern wird anhand von einfachen Beispielen und Ideen aufgezeigt, wie Klima- und Umweltschutz zuhause gelingen und dabei häufig noch der eigene Geldbeutel geschont werden kann. Die Themen reichen vom Strom sparen, über faire Textilien, die richtige Entsorgung von Elektrogeräten bis hin zu klimaschonenden Ernährungstipps. Zusätzlich stießen die Infobroschüren und Materialien der „Aktion Blaus Plus“ auf großes Interesse.
Anhand eines Schaubilds wurde der „virtuelle Wasserverbrauch“ thematisiert. Beispielsweise konnten die Besucher erfahren, dass für die Blumenzucht westlicher Industrienationen große Wassermengen in Kenia benötigt werden. Auch nimmt durch den massivem Pestizideinsatz für viele Einwohner des ohnehin wasserarmen Landes das Problem der Wasserknappheit immer weiter zu. Daher ist es empfehlenswert, regionale Rosen zu kaufen.
Landesamt beteiligte sich am AGENDA-Sonnenmarkt in Mainz
5. September 2015 | Veranstaltung in der Landeshauptstadt
Der von der Lokalen Agenda 21 der Stadt Mainz ins Leben gerufene AGENDA-Sonnenmarkt bot auch in diesem Jahr viele spannende Angebote und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm rund um das Thema "Nachhaltige Lebensstile". Mit zwei Messwagen zu den Themen Grundwasser- und Strahlenschutz sowie einem großen Infostand präsentierte sich das Landesamt an dem Markt in der Mainzer Innenstadt.
An den Messwagen nutzen dann auch im Laufe des Tages viele Besucher die einmalige Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen. Wie funktioniert die Messung von Radioaktivität in der Luft? Wie wird unser Grundwasser viele Meter unter der Erde regelmäßig untersucht? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachbehörde standen den Besuchern Rede und Antwort. Für die kleinen Besucher gab es tolle Bachposter und Wassertier-Aufkleber. Zusätzlich wurde über das Landesprogramm „Umweltschutz im Alltag“ informiert, das monatlich anschauliche Verbrauchertipps für den praktischen Umweltschutz zuhause bietet - von der sparsamen Lampe, über Tipps zur Müllvermeidung bis hin zum umweltfreundlichen Reisen. Denn Umweltschutz kann nur gelingen, wenn wir alle aktiv mitmachen, wie Staatssekretär Dr. Griese betonte. Zahlreiche Anregungen hierfür konnten die Besucher mit nach Hause nehmen.
Infostand "Problemabfälle zuhause richtig entsorgen" stieß auf großes Interesse
Anlässlich des bundesweiten "Aktionstags Nachhaltiges (Ab-) Waschen" informierte das Landesamt gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) am 8. Mai 2015 über über die richtige Entsorgung problematischer Haushaltsabfälle.
Angesichts des steigenden Verbrauchs von Wasch- und Reinigungsmitteln – jährlich werden von ihnen mehr als 1,3 Millionen Tonnen verkauft, wodurch ca. 600.000 Tonnen Chemikalien in die Abwässer gelangen – gab es Tipps für einen nachhaltigen Umgang und eine umweltschonende Entsorgung dieser Produkte. Zahlreiche Flyer mit Tipps zum Waschen und Reinigen rundeten den Infostand ab, der bei vielen Passanten auf Interesse stieß. Das Thema ist auch der aktuelle Umwelttipp des Monats Mai der Initiative Umweltschutz im Alltag. Weitere Informationen zum bundesweiten „Aktionstags Nachhaltiges (Ab-) Waschen“ finden Sie auf der Internetseite des Forums Waschen.
Leuchtmittel: Energiespartipps für Zuhause
Gerade in der dunklen Jahreszeit lässt sich mit der richtigen Beleuchtung in den eigenen vier Wänden reichlich Energie einsparen. Seitdem über eine EU-Verordnung die herkömmliche Glühbirne vom Markt genommen wurde, stellt sich für viele Verbraucherinnen und Verbraucher die Frage nach energiesparenden Alternativen. Dabei ist es nicht immer leicht den Überblick auf dem Lampenmarkt zu behalten und die Unterschiede zwischen Halogenlampe, Energiesparlampe und einer hocheffizienten LED auf Anhieb zu erkennen.
Weitere Informationen zur energiesparenden Beleuchtung erhalten Sie im Flyer "Sparsame Lampen" aus der Reihe "Umweltschutz im Alltag". Das Landesprogramm des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten bietet jeden Monat zu einem anderen Thema alltagstaugliche Beispiele und nützliche Anregungen, wie jeder und jede Einzelne etwas zum Umweltschutz beitragen kann.
Die Allgemeine Zeitung Mainz berichtete von dem Infostand.
12. Mainzer Arbeitstage zu Mikroplastik: Erste Ergebnisse zu Belastungen im Rhein
15.09.2014 | Fachtagung im Kurfürstlichen Schloss Mainz
Während am Vormittag der Veranstaltung das Thema Mikroplastik aus Sicht der großen Interessensgruppen Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Umweltschutzverbände betrachtet wurde, standen am Nachmittag wissenschaftliche Fakten im Fokus. So wurden Untersuchungsmethoden detailliert dargestellt und erste Ergebnisse präsentiert. Daneben äußerten die Wissenschaftler übereinstimmend den Wunsch, eine bessere Erforschung der noch relativ unbekannten Auswirkungen des Stoffes auf die Tier- und Pflanzenwelt voranzutreiben.
"Mikroplastik in der Kosmetik ist vielleicht nicht der größte Verursacher von Plastikmüll im Meer, aber auf ihn kann die Industrie am leichtesten verzichten." äußerte Sabine Yacoub, die Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des BUND bei der Podiumsdiskussion der 12. Mainzer Arbeitstage des Landesamtes im Mainzer Kurfürstlichen Schloss. Waltraud Fesser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz stimmt ihr in dieser Frage zu und fordert ein gesetzliches Verbot für Mikroplastik in der Kosmetikindustrie.
Dr. Ingo Sartorius, Vertreter von PlasticsEurope, dem Verband der kunststofferzeugenden Industrie, sprach sich mit seiner Äußerung "Wir sollten dort beginnen zu handeln, wo wir mit möglichst geringem Aufwand den größten Nutzen erzielen", zumindest nicht gegen den Vorschlag aus. Er plädierte jedoch eindringlich dafür, zunächst mehr Fakten zu sammeln. Diese Auffassung vertritt auch Dr. Claus-Gerhard Bannick vom Umweltbundesamt, der sich "eine stärkere Einbindung von Länderarbeitsgemeinschaften mit Vertretern aus der Wasserwirtschaft, dem Bodenschutz sowie der Abfallwirtschaft " wünscht.
Für Staatsministerin Ulrike Höfken stellt sich nicht nur die Frage der Reduzierung der Neueinleitungen: "Wir sollten uns auch überlegen, wie wir den bereits eingeleiteten Müll wieder aus den Gewässern herausbekommen." Aus Sicht aller Beteiligten der Podiumsdiskussion, die von SWR-Redakteur Axel Weiß moderiert wurde, können die Mainzer Arbeitstage "Mikroplastik in der Umwelt" einen wertvollen Beitrag zum Wissenstransfer sowie zur Entwicklung gemeinsamer Strategien leisten.
Der Schweizer Student Thomas Mani präsentierte erste Untersuchungsergebnisse für den Rhein. Der junge Schweizer, der zurzeit seine Masterarbeit verfasst, beprobte an 14 Stellen den Fluss. Um möglichst genaue Messresultate zu erlangen, entnahm er an jedem Messpunkt mindestens drei Wasserproben. Jeweils eine Probe für Mainz, Bad Honnef und Seltz hat der Student bereits ausgewertet. Die Ergebnisse sind gleichwertig. An allen drei Orten lag die Anzahl der wahrscheinlichen Mikroplastikartikel zwischen 300 und 500 pro 1000 Kubikmeter Wasser. Aus seinen Ergebnissen würde sich somit eine Menge von 1,7 Kilogramm Mikroplastik, die jeden Tag in Mainz den Rhein passieren, ableiten. Thomas Mani wies bei seiner Studie ausdrücklich darauf hin, dass seine Resultate auf Grund der geringen Probenzahl sowie der fehlenden Messtechnik nicht als repräsentativ und vorläufig angesehen werden können. Gleichzeitig bat er die im Saal anwesenden Wissenschaftler um Unterstützung bei der exakten Analyse der Proben.
Möglichst genaue Analysemethoden waren der Themenschwerpunkt von Dr. Martin Löder vom Alfred-Wegener-Institut. In seinem Fachvortrag ging er auf die technischen Möglichkeiten der FTIR Spektroskopie ein. Dabei wurden folgende Fakten deutlich:
- Die Analyse einer Wasserprobe auf Mikroplastik ist sehr zeitaufwendig, da zur Herstellung einer reinen und verwertbaren Probe in mehrtägigen Verfahren eine Zugabe von Enzymen erfolgen muss.
- Die vorhandene Messtechnik benötigt acht bis zehn Stunden, um die verdächtigen Partikel mittels eines Infrarotverfahrens zu ermitteln.
- Die klare Feststellung, ob es sich bei den verdächtigen Kleinstpartikeln tatsächlich um Mikroplastik handelt, benötigt im Labor wiederum - je nach Menge der gefundenen Partikel - zwei bis fünf Stunden.
- Die Kosten betragen nur zur Bestimmung größerer Mikroplastikpartikel mindestens 50.000 Euro pro Messvorrichtung. Mit dieser lassen sich jedoch keinesfalls massenhaft Proben untersuchen, sondern lediglich Einzelproben analysieren.
- Durch die unterschiedlichen Parameter der wenigen durchgeführten Studien zum Thema "Mikroplastik" lassen sich keine Vergleiche zwischen den Untersuchungen ziehen.
Positiv am Spektroskopieverfahren ist aus Sicht des Wissenschaftlers jedoch die exakte Bestimmung der Substanzen: "Jeder Partikel, der in die Kategorie Mikroplastik fällt, zeigt eine bestimmte Charakteristik." Somit hinterlässt er also einen eindeutigen "Fingerabdruck" im Wasser und kann eindeutig dem jeweiligen „Kunststoff“ zugeordnet werden.
Das Fehlen klarer Erkenntnisse ist aus Sicht von Dr. Georg Reifferscheid von der Bundesanstalt für Gewässerkunde das größte Problem in der Forschung: "Wir wissen nicht, ob und wann Plastik gefährlich ist." Aus seiner Sicht gibt es - außer bei den Weichmachern - keine fundierten Kenntnisse über die Auswirkungen von Mikroplastik auf Natur und Lebewesen. Diese Auffassung wurde auch von allen übrigen Experten geteilt. Gerade deshalb sind aus ihrer Sicht solche Fachtagungen von großer Bedeutung. Hier können Vertreter unterschiedlicher Fachrichtungen ihre Erkenntnisse austauschen, Fakten an Interessierte weitergeben und Impulse für künftige Projekte setzen.
Einen guten Überblick über die momentanen Erkenntnisse zum komplexen Themenblock bietet auch der Bericht "Mikrokunststoffe" des Landesamtes sowie die Kurzdarstellungen der Fachbeiträge, die für alle Interessierten weitgehend im Downloadbereich unserer Fachbehörde zusammengestellt wurden.
Insgesamt 2 Bilder